Neu an der Spitze ist nun Anna Marx von der Firma Marx Reisen in Fridolfing, die bei den zurückliegenden Wahlen einstimmig zur ersten Vorsitzenden der MU Traunstein gewählt wurde. Der wie immer souveräne Wahlleiter Josef Daxenberger bedankte sich sehr herzlich bei Petra Fürst-Zimmermann für die geleistete Arbeit und ihren enormen Einsatz. Auch der heimische Bundeswahlkreisabgeordnete Dr. Peter Ramsauer, der wie so oft die Veranstaltungen der MU begleitete, ergänzte vor den zahlreichen Mitgliedern: „Du hast dich stets für die Positionen des Mittelstands stark eingesetzt und dafür enorm gekämpft. Vielen, vielen Dank.“
Die turnusmäßigen Neuwahlen der MU Traunstein brachten neben dem Wechsel im Vorsitz auch bei weiteren Positionen Veränderungen. So schied als langjähriger Stellvertreter Dr. Florian Binder (Traunstein) aus. Hingegen bestätigt wurden als stellvertretende Vorsitzende Josef Daxenberger (Truchtlaching) und Thomas Breyer (Bergen), die im weiteren Quartett der Stellvertreter nun auch Petra Fürst-Zimmermann (Trostberg) und Claus Egger (Waging) begrüßen können. Die Kasse führt auch in Zukunft Ulrike Kecht aus Inzell. Wolfgang Schillmeier (Bergen) und Barbara Irl (Obing) sind weiterhin als Schriftführer tätigt. Acht Beisitzer vervollständigen die Vorstandschaft, wobei Klaus Kropp (Traunstein), Robert Aigner (Fridolfing), Georg Junkert (Chieming), Erik Stettmer (Tittmoning), Jakob Fischer (Obing) und Dieter Wolfmeier (Tacherting) als Beisitzer wiedergewählt wurden und im Team neu Dr. Christian Hümmer (Traunstein) und Marc Nitschke (Übersee) begrüßen dürfen. Die Kasse prüfen weiterhin Inge Hack (Siegsdorf) und Markus Fröschl (Trostberg).
MdB Dr. Peter Ramsauer beglückwünschte Anna Marx zum Amt der ersten Vorsitzenden und betonte in einem kurzen Statement zur Bundestagswahl: „Insbesondere die Tourismusbranche war neben der Gastronomie und Hotellerie besonders schwer vom Lockdown betroffen“, so Peter Ramsauer. „In meinem Büro sind während der Zeit die Drähte heiß gelaufen und wir haben versucht, für alle Probleme der Bürger und Unternehmer Lösungen zu finden.“ Ramsauer gab zudem zu bedenken, dass man als Union momentan laut diversen Umfragewerten mit dem Rücken zur Wand stehe. „Wir müssen im Wahlkampf alle Register ziehen und den Bürgern vermitteln, dass kein Kanzlerkandidat gewählt wird, sondern die Parteien“, erläuterte Peter Ramsauer. „Wer SPD wählt muss sich auf eine Rot-Rot-Linke Regierung einstellen, deren Minister/innen Saskia Esken, Norbert Walter-Borjans und Kevin Kühnert heißen.“ Diese Personen würden den ganz linken Flügel der SPD unter anderem mit den Forderungen vertreten: Vergemeinschaftung der Schulden in der Europäischen Union. „Das Sparguthaben des deutschen Sparers wird als Pfand für die Schulden anderer Länder verwendet“, warnte Ramsauer.
Gerade hinsichtlich des für die Unternehmen so entscheidenden Themas Steuern führte Peter Ramsauer aus, dass die SPD auch eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes auf 45 Prozent anstrebe. „Davon sind ebenso alle Personengesellschaften des Mittelstands betroffen, die der Einkommenssteuer unterworfen sind. Das ist eine Katastrophe, denn dies schmälert die Selbstfinanzierungskraft und die Innovationskraft der Unternehmen“, so Ramsauer. Auch Aussagen, wie „man müsse die Steuern von denen nehmen, die es haben“, sollten alle Eigenheimbesitzer, Unternehmer und Landwirte aufhorchen lassen. „Wir dürfen unser Land nicht der Rot-Grünen-Krawall-Truppe überlassen!“
In der anschließenden Fragerunde sprach Seppi Mayer das Thema CO2-Bepreisung an. Hierzu betonte Ramsauer, die Bürger auf dem Land seien auf das Auto angewiesen: „Wer aus ideologischen Gründen die Spritpreise ins Unermessliche treibt, versündigt sich an der Landbevölkerung.“ Die von den Grünen gewünschte Urbanisierung auf dem Land werde die CSU verhindern. Anna Marx fragte nach, warum diese klaren Positionen seitens der CDU/CSU nicht stärker in den Medien verbreitet werden? „Die Wähler müssen wachgerüttelt werden, dass es um die Zukunft unseres Landes geht“, meinte Marx.
Einen weiteren größeren Raum nahm die Diskussion hinsichtlich der zunehmenden Bürokratie ein. Vor allem Josef Daxenberger und Jakob Fischer sprachen die überbordende Verwaltungsflut an, die alle Branchen und Bereiche betreffe. Hierzu erklärte Ramsauer, dass in der jetzt ablaufenden Legislaturperiode etwa 250 Gesetze in erster und zweiter Lesung verabschiedet wurden. Die meisten davon seien sogenannte Artikelgesetze gewsen, die lediglich bereits bestehende Gesetze verändern. „Wir steuern geradewegs in einen Sozialismus“, befürchtete allerdings Josef Daxenberger. Ihm fehle auch im Wahlprogramm der CDU/CSU ein dahingehender Zukunftsentwurf. „Die Selbständigenquote in Deutschland beträgt neun Prozent und ist noch dazu in den vergangen Jahren massiv gefallen.“ Die verantwortlichen Politiker müssten sich die Frage stellen, warum das so sei.
MdB Peter Ramsauer äußerte abschließend einen ganz speziellen Wunsch an die neue Vorstandschaft für die kommenden Jahre: eine „Entfesselung des Mittelstands“. Zudem betonte er: „Viele Forderungen der CSU sind in den letzten Jahren am Koalitionspartner SPD gescheitert.“ Deshalb „muss man sich als Wähler die Frage stellen, welche Partei die bayerischen Interessen am besten vertritt“, so Ramsauer: „Nur die CSU vertritt die Interessen in Reinform: von der Kommunalpolitik bis zur Bundespolitik.“ Die neue Vorsitzende Anna Marx dankte Peter Ramsauer für seine erneute Anwesenheit und Wertschätzung der MU Traunstein sowie für seine klaren Ausführungen und seien große Unterstützung der heimischen Betriebe.