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09.01.2025, 21:30 Uhr | Text: Barbara Irl
Besuch bei Milchwerke Berchtesgadener Land
mit CSU-Bundestagsdirektkandidat Siegfried Walch

Mehr Wertschätzung von Wertschöpfung und Eigentum

Mittelstandsunion Traunstein und Berchtesgadener Land besichtigen gemeinsam mit CSU-Bundestagsdirektkandidat Siegfried Walch die Milchwerke Berchtesgadener Land

Fotos: Markus Schwarze
Piding -

„Mittelstand und Landwirtschaft haben mehr gemeinsam, als in der öffentlichen Diskussion oft wahrgenommen wird.“ Von der Wahrheit dieses Zitats von Landrat Siegfried Walch, dem Direktkandidaten der CSU für den Wahlkreis Traunstein-Berchtesgadener Land, konnten sich die Mitglieder und Gäste der Mittelstandsunion Traunstein und Berchtesgadener Land bei der Besichtigung der Milchwerke Berchtesgadener Land selbst überzeugen.

Bernhard Pointner, Geschäftsführer der Molkerei in Piding, stellte während der interessanten Firmenbesichtigung einige beeindruckende Zahlen vor: Täglich werden rund eine Million Liter Rohmilch angeliefert und verarbeitet. Wichtig ist der Molkerei, dass die Milch aller Landwirte – große und kleine, beispielsweise Kleinstbetriebe auf den Almen, abgeholt werden kann. „Die Milchabholung kostet rund 2 Cent pro Liter Milch“, so Pointner. Verglichen mit den Großbetrieben in Norddeutschland, bei denen die Abholung rund 0,5 Cent kostet, seien dies hohe Kosten. „Wir wollen aber trotzdem insbesondere unsere kleinen Betriebe unterstützen“, sagte Pointner. „Das ist der Genossenschaftsgedanke der Molkerei.“ Das Einzugsgebiet der rund 1.600 anliefernden Bauern erstreckt sich von Garmisch, über das Salzburger Land, an der südbayerischen Alpenkette entlang, bis nach Kitzbühel.

Großes Interesse zeigten die Mittelständler an der Energieversorgung des auf 7 ha erstreckten Firmengelände: Die Molkerei verbraucht täglich rund 4.000 kW Strom. „Das ist die gleiche Verbrauchsmenge eines Einfamilienhauses pro Jahr“, erläuterte Pointner. Eine Gasturbine erzeugt den benötigten Strom und die Abwärme nutzt der Betrieb zur Reinigung von Tanks, Flaschen, etc.

Besonders stolz zeigte sich Bernhard Pointner auf den kürzlich erhaltenen ‚Großen Preis des Mittelstands‘. Den Preis erhielten die Milchwerke Berchtesgadener Land für ihre besondere Resilienz im Bereich Energieversorgung. Die Pidinger sind die einzige Molkerei in Deutschland, die eine komplett autarke Notstromversorgung eingebaut haben und somit krisenfest in die Zukunft gehen. Im Falle eines Stromausfalls versorgen zwei Blockheizkraftwerke – angetrieben mit Diesel oder Heizöl – die gesamte Molkerei und ermöglichen die Produktion.

„Wir haben in den Pidinger Standort die letzten Jahre rund 250 Millionen Euro investiert“, so Pointner. Dazu zählt eine neue Flaschen-Abfüllanlage, welche 12.000 Liter pro Stunde abfüllen kann. Außerdem drei vollautomatische Hochregallager, die ohne Personal, ausschließlich mit Roboter betrieben werden. Ein eigener Fuhrpark mit 90 LKW’s gehört ebenfalls zu den Milchwerken.

Pointner erläuterte, dass die Molkerei trotz einem extrem schwierigen Marktumfeld für Markenprodukte gut aufgestellt sei. So konnte die Molkerei mit ihren 500 Mitarbeitern in sinkenden Märkten ihre Marktposition sogar noch steigern und ist weiterhin unangefochtener Marktführer im Segment Frischmilch in Deutschland.

Sigi Walch, der CSU-Direktkandidat für den Bundestag, zeigte sich beeindruckt von der Vorstellung Pointners. „Man merkt, wie Bernhard Pointner für das Unternehmen brennt und ich bin als Landrat stolz darauf, dass wir solche Betriebe in der Region haben.“ Walch verwies aber auch darauf, dass es Mittelständler und Landwirte nicht einfach haben: „Es müssen rund 7.000 Gesetze und Vorschriften eingehalten werden und zukünftig kommen nochmals 119 Gesetze zur Cybersicherheit dazu.“

Kurz erläuterte Walch seine Entscheidung, als Direktkandidat für den Bundestag zu kandidieren: „Die Entscheidung fällt mir persönlich schwer, weil ich unglaublich gern Landrat im Landkreis Traunstein bin. Wer mich kennt weiß, dass ich gerne in der Heimat bin, mich für die Bevölkerung, die Unternehmen, die Landwirtschaft, den Mittelstand einsetze.“ Aber die Weichenstellung passiere nun mal in Berlin und er möchte mithelfen, dass ein grundlegender Wechsel in der Politik vollzogen wird. 

Überzeugt ist Walch vom Wahlprogramm der CSU: Hier seien viele dringende Änderungen aufgeführt, von denen Unternehmen und auch Arbeitnehmer profitieren. Ein Thema griff Walch auf, die Senkung der Besteuerung von Überstunden. Dies sei auch eine langjährige Forderung der Mittelstandsunion, sagte die Kreisvorsitzende der Mittelstandsunion Traunstein Anna Marx. „Viele Mitarbeiter wollen Überstunden machen, es rentiert sich aber nicht, weil ihnen unterm Strich weniger Nettolohn übrigbleibt“. Ebenso gehöre die Pendlerpauschale wieder nach oben angepasst, denn diese stärke die Flexibilität der Mitarbeiter, insbesondere im ländlichen Raum.

 

„Wie durch ein Brennglas sieht man, was in den drei Jahren der Ampel-Regierung alles falsch gelaufen ist“, kritisierte Walch. Das Thema Sicherheit werde durch illegale Migration aufs Spiel gesetzt, eine Gasumlage wurde eingeführt und die Atomkraft ohne Alternativen abgeschaltet. Außerdem wurde der plötzliche Wegfall von vier Bauförder-Gelder und der Elektro-Auto-Förderung von einen Tag auf den anderen beschlossen. Die Erhöhung des CO2-Preises, die Einführung der Plastiksteuer, der Wegfall der Agrardieselerstattung in der Landwirtschaft und die Besteuerung in der Gastronomie mit 19 % seien noch weitere negative Beispiele der falschen Politik. „Dies alles verstehe ich als gesellschaftlichen Großangriff auf das gesellschaftliche Zusammenleben und Angriff auf die arbeitende Bevölkerung, Unternehmen, Landwirtschaft und Handwerksbetriebe in Deutschland.“ Gleichzeitig sei das Bürgergeld um 12 % erhöht worden. „Dies zeigt, dass Arbeit nicht mehr wertgeschätzt wird und ich will mithelfen, dass es wieder eine größere Wertschätzung von Wertschöpfung und Eigentum gibt“, zeigte sich Walch kämpferisch.

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aktualisiert von Schillmeier, 13.01.2025, 09:41 Uhr