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27.07.2018, 18:20 Uhr
40 Jahre Kreisverband der Mittelstandsunion Traunstein
feierliches Jubiläum in Seebruck
Mittelstand das „Rückgrat einer stabilen demokratischen Gesellschaft“
Man schrieb das Jahr 1978, als sich engagierte Landkreisbürger um die Gründung einer Mittelstandsunion im Chiemgau verdient gemacht haben. Namen wie der ehemalige Landtagspräsident Alois Glück, der damalige Geschäftsführer der Schlossbrauerei Stein Dr. Michael Elsen oder Firmeninhaber Robert Aigner blitzen in den Gründungsunterlagen der seinerzeitigen Arbeitsgemeinschaft Mittelstand (AGM) auf. Dabei ging die grundsätzliche Initiative einer Vertretung für den Mittelstand in Bayern schon auf die Jahre 1947/48 zurück, als sich gemeinsam mit der Frauen Union und der Jungen Union mittelständische Vertretungen innerhalb der CSU gründeten. Der Mittelstand sei das Rückgrat einer stabilen demokratischen Gesellschaft, betonte damals der spätere Bayerische Ministerpräsident Hanns Seidel. In diesem Sinne wurde der MU-Kreisverband Traunstein im Jahr 1978 ins Leben gerufen, zum nunmehrigen 40jährigem Jubiläum kamen von Bundestagsabgeordneten Dr. Peter Ramsauer bis zu Landrat Sigi Walch, von Bezirksrätin Bezirksrätin Annemarie Funke bis zu Kreishandwerksmeister Gerhard Kotter, von vielen Wirtschaftsunternehmen bis zu Bürgermeister Bernd Ruth viele Persönlichkeiten aus dem gesellschaftlichen Leben in den Malerwinkel nach Seebruck.

Traumhaftes Wetter, eine prominente Gästerunde, die gleichzeitige Mondfinsternis und ein fernes Feuerwerk in Seebruck sowie die musikalische Umrahmung mit der „Guten-A-Band“ konnte die MU-Kreisvorsitzende Petra Fürst-Zimmermann ihren Gästen im Malerwinkel anbieten: Gemeinsam mit ihrer Vorstandschaft stellte sie ein würdiges Programm auf die Beine. In ihren Begrüßungsworten erinnerte die engagierte Unternehmerin an die Gründungszeit 1978, an das Drei-Päpste-Jahr, an die Friedensinitiative von Camp-David und das Fußballdebakel von Cordoba. Dabei war für die Kreisvorsitzende bedeutend: „Gerade der Mittelstand wird von staatstragenden Werten wie Familie, Privatbesitz, aber auch Solidarität und Verantwortungsbereitschaft getragen.“

Diesen Ball nahm Landrat Sigi Walch in seiner Festansprache auf und verwies auf die tiefe gesellschaftliche Verwurzelung des Mittelstandes. Dessen wirtschaftliche Impulse seien sehr bedeutend, sie gingen sogar über den ganzen Erdball: Allein etwa 48 Prozent der mittelständischen Weltmarktführer kämen aus Deutschland. Der heimische Wohlstand sei Ausfluss des Engagements des Mittelstandes und damit eng verbunden. Die Bedeutung der kleineren Unternehmen fände man nicht nur in wirtschaftlichen Ergebnissen, sondern auch im positiven Einfluss auf soziale und gesellschaftliche Entwicklungen - bis hin zu dualen Ausbildungswegen. Die solide Ausbildung der Mitarbeiter gewährleiste dabei die hohe Qualität der Ergebnisse. Deshalb sollten Unternehmen in der Region willkommen geheißen werden, dies sei auch eine der Aufgaben der Politik. Den Unternehmergeist zu fördern und nicht zu bremsen, sei dabei ein wichtiges Gebot. Deshalb betrachtete der Landrat die zunehmende Regulierungswut sehr kritisch. „Bei allen wichtigen und notwendigen Einschränkungen: Als Landrat sollte man Dinge möglich machen und nicht verhindern“, fasste er zusammen. Mut und Selbstverantwortung seien gefordert. Sigi Walch dankte den mittelständischen Unternehmen und der Mittelstandsunion für ihr großes Engagement und die dadurch mögliche Sicherung des Wohlstandes.

Begleitet von der sympathischen Moderation von MU-Vorstandsmitglied Andreas Hallweger entspann eine informative Talkrunde mit drei anwesenden Gründungsmitgliedern der MU, wobei Alois Glück an die seinerzeitigen Entwicklungen in Bayern erinnerte: Aus einem hochgradigen Agrarland wurde ein führendes Bundesland mit blühenden Unternehmen gestaltet. Der Mittelstand sei sich dabei aber seiner Verantwortung sehr wohl bewusst. Robert Aigner aus Fridolfing ergänzte, dass gerade die Nähe von Schule und Unternehmen ein zentraler Kernpunkt dieser positiven Entwicklung sei, man sorge für den Nachwuchs und stelle sich dieser Herausforderung. Dr. Michael Elsen erläuterte, dass vor allem der Mittelstand die Hauptlast der Ausbildung trage und so mit seinen 140.000 Unternehmen zum Gelingen des wirtschaftlichen Erfolges beitrage. Altlandrat Hermann Steinmaßl wiederum warf ein, dass der heimische Landkreis überwiegend aus mittelständischen Unternehmen bestünde und gerade diese Betriebe an die nächste Generation dächten. Bundestagsabgeordneter und Bundestagsausschussvorsitzender Dr. Peter Ramsauer unterstrich diese Sichtweise und führte aus, dass Dax-Vorstände und anonyme Manager sich an sehr variable Normen orientieren würden. Der Mittelstand hingegen habe eine tiefe Verinnerlichung sozialer Standards in der Gesellschaft und spüre die hohe Verantwortung für Umwelt und Nachhaltigkeit.

Im Anschluss an die lockere Talkrunde und der Ehrung der Gründungsmitglieder bedankte sich MU-Bezirksvorsitzender Bernhard Kösslinger bei der Vorstandschaft und der Kreisvorsitzenden Petra Fürst-Zimmermann für den enormen Einsatz in Traunstein sowie das hohe Engagement für den Mittelstand. Mit viel Applaus bedachten die Gäste aus Wirtschaft und Politik, Verbänden und Gesellschaft die Organisatoren des Abends.

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aktualisiert von Schillmeier, 23.09.2018, 00:24 Uhr